Hermann Kesten an Klaus Mann
Stockholm, 17. Februar 1934

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Original: Monacensia. Literaturarchiv und Bibliothek. München, mit freundlicher Genehmigung von Marian Houston Strauss.

 
 

Hermann Kesten.
17.II.34

Lieber Klaus Mann, ich habe heute in "Dagens Nyheter" in Stockholm ein Interview gegeben, in dem ich für Sie, Sammlung und Querido mehr Reklame machte als für de Lange. Ich werde Ihnen das in Amsterdam zeigen. Ich habe sehr schönes Wetter in Skandinavien, und treffe eine Menge reizender Leute. Wie geht es Ihnen? Ich werde Ihnen ausführlich erzählen.

Heute schicke ich Ihnen die Übersetzungen dreier Kurz-Novellen einer sehr begabten jungen schwedischen Dichterin, die schon paar Bücher bei Bonniers Verlag herausgab und als der kommende Stern an Schwedens Literaturhimmel gilt. Vielleicht wollen Sie eine oder die andere Novelle drucken in der "Sammlung". Mir gefiel "Michalka" am besten.
Die Adresse von Frau Eugénie Söderberg ist Stockholm Garvaregatan 7.

Was macht Ihr Roman? Wie geht es unserem lieben Freunde Landshoff? Ich rede den ganzen Tag von Euch und werde mir Reklamespesen zahlen lassen.

Ich freue mich sehr Euch beide wiederzusehen und grüsse Landshoff und Sie auf das Allerherzlichste

Ihr
Hermann Kesten
Adresse bis 24.II.
Martins Forlag Vester Voldgade 109 Kopenhagen.